Das Mediengespräch vom 5. Februar 2015 hat deutlich gemacht, dass die katholische Kirche sich in einer spannenden Umbruchphase befindet. Der Wandel ist nötig, damit sie sich langfristig in einem multireligiösen oder gar konfessionslosen gesellschaftlichen Umfeld behaupten kann.
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel, setzt dabei auf neue kirchliche Berufsbilder. Die traditionelle Rolle des Priesters als alleiniger Hüter einer «Herde» tritt in den Hintergrund. Für die Pfarrgemeinde der Zukunft wichtiger wird die Zusammenarbeit von Seelsorgeteams, welche Menschen in den verschiedensten Lebenslagen professionell begleiten können: «Im Zentrum stehen die Menschen – nicht überkommene Rollen.» Eine immer grössere Bedeutung bekommt dabei die Arbeit von Laien-TheleogInnen, die in den Deutschschweizer Bistümern bald die Mehrheit der Seelsorgenden ausmachen, und das Engagement von Freiwilligen.
Pfarrer Daniel Fischler aus Arlesheim zeigte mit anschaulichen Beispielen auf, wie bereits heute mit neuen Formen der Seelsorgetätigkeit experimentiert wird. Die Kirche muss gemäss Fischler akzeptieren, dass viele Menschen weniger an den klassischen Sakramenten interessiert sind – und sie muss gleichzeitig Antworten auf ihre realen Sorgen und Probleme entwickeln.
Bischof Büchel und Pfarrer Fischler sind sich einig: «Not macht erfinderisch.» Die katholische Kirche stehe mitten im Leben und müsse sich entsprechend wandeln.
Medienmitteilung